Tourismus

 

RESOLUTION VON BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 

KREISVERBAND MERZIG-WADERN

Für naturschonende Formen der Tourismusentwicklung

Unser Grüner Landkreis hat ein vielfältiges Naturpotenzial das es zu erhalten und zu entwickeln gilt. Die Vielfalt dieser Naturausstattung ist Grundlage für die positive Entwicklung als Region, die sich gerade für naturgebundene Formen der Tourismusentwicklung besonders eignet.

Die vielen einzigartigen Wanderwege und der Zuspruch der Gäste, die Natur und Kultur erleben wollen, sind beste Voraussetzungen gerade den Landkreis Merzig-Wadern und die angrenzenden Regionen zu entdecken zu erleben. Dies fördert die Regionalentwicklung und die Wirtschaftskraft einer sonst strukturschwachen ländlichen Region.

Leider stellen wir und viele Gäste, die den Wert einer Naturlandschaft erkennen und wertschätzen gerade in jüngster Zeit fest, dass „harte Formen“ der Land-nutzung den Erholungs- und Erlebniswert beeinträchtigen. Dazu gehören auch intensive landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen mit Freisetzung von Dünge- und Pflanzenschutzmittel (z.B. Gülle, Pestizide) in die Umgebungsluft, was insbesondere im Umfeld touristischer Infrastruktur sehr belastend wirken kann. Zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung passt es aber auch nicht, wenn unsere Natur immer stärker als Ort eines kurzfristig wirkenden Eventtourismus genutzt wird.

Nicht landschaftsangepasste und landschaftsverbrauchende Bauprojekte und Vorhaben, intensive Formen der Land- und Waldwirtschaft mit immer größeren Maschinen beeinträchtigen nicht nur das optische Landschaftserlebnis, vielerorts leidet die Infrastruktur, z.B. Wege durch Wald und Flur erheblich durch harte Bewirtschaftungsformen.

Wanderwege, die ausschließlich im Wettbewerb um Zertifizierungspunkte stehen, führen immer wieder zu erheblichen Konflikten mit den übergeordneten Zielen des Natur- und Artenschutzes.

All dies sollte Anlass genug sein, dass die Verantwortlichen bei allen durchaus verständlichen Zielen einer weiteren Tourismusentwicklung stärker versuchen, unserem Naturpotenzial und einer nachhaltigen Entwicklung der Angebote Vorrang vor kurzfristigem Gewinnstreben einzuräumen.

Nur das ist eine verantwortliche und nachhaltige Tourismusentwicklung. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Schönheiten und Besonderheiten unserer Natur in naturschonende Entwicklungs- Bewirtschaftungs- und Erlebniskonzepte einzubinden.

Viele Projekte in Deutschland zeigen, dass sich eine schonende Inszenierung der Natur in Kombination mit naturschonenden Formen der Landnutzung und ökopä-dagogischen Angeboten einer zunehmenden Nachfrage erfreuen und weit davon entfernt sind, einer „Verrummelung“ der Natur, mit kurzfristiges Gewinnstreben den Boden zu bereiten.

Wir fordern die Landesregierung auf:

  • Bei allen Überlegungen und Planungen zur Erlebbarmachung der Natur, die landschaftlichen Besonderheiten und die Naturgüter zu schützen und nicht kurzfristigem Gewinnstreben zu opfern;
  • Die Tourismuszentrale Saarland in diesem Sinne zu sensibilisieren;
  • Kontakt mit dem Deutschen Wanderinstitut aufzunehmen, um im Zusammenhang mit der Bepunktung von Wanderwegen, Vorgaben für mehr Naturschutz zu entwickeln, die dann in die Bewertung einfließen;
  • Überlegungen und Planungen zur Erlebbarmachung der Natur im Einver-nehmen mit den Saarländischen Umweltverbänden zu betreiben, um schon im Vorfeld eine nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung eines natur-schonenden Tourismus zu garantieren;

Wir fordern den Landkreis und unsere Gemeinden auf:

  • Bei allen Überlegungen und Planungen zur Erlebbarmachung der Natur, die landschaftlichen Besonderheiten und die Naturgüter zu schützen und nicht kurzfristigem Gewinnstreben zu opfern;
  • Überlegungen und Planungen zur Erlebbarmachung der Natur im Einver-nehmen mit den örtlichen Umweltverbänden und Naturschutzbeauftragten zu betreiben, um schon im Vorfeld eine nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung eines naturschonenden Tourismus zu garantieren;
  • Kontakt mit dem Deutschen Wanderinstitut aufzunehmen, um im Zusammenhang mit der Bepunktung von Wanderwegen, Vorgaben für mehr Naturschutz zu entwickeln, die dann in die Bewertung einfließen;
  • Die Tourismusorganisationen des Landkreises in diesem Sinne zu sensibilisieren;

Beschlossen, Wadern am 18.01.2017