Für eine schonende Waldbehandlung

 

Zunehmend nehmen wir und die vielen Erholungssuchenden mit großer Sorge die in den letzten Jahren zunehmende Brutalisierung der Waldwirtschaft zur Kenntnis. Immer wieder wird mit falscher Technik (z.B. zu große Maschinen), zur falschen Zeit (z.B. Regenperioden), am falschen Ort (z.B. Bodenverhältnisse) dem Wald zu Leibe gerückt, mit verheerenden Schäden am Baubestand, an den Waldböden und an dem Waldwegen, die auch der Erholung gewidmet sind.

Besonders irritiert ist man, wenn man feststellen muss, dass diese üble Form der Waldwirtschaft gerade im öffentlichen Wald des Saarlandes  Schule macht, der doch als Bürgerwald besonders vorbildlich zu bewirtschaften wäre.

Gibt es Proteste aus der Bevölkerung, besorgt man sich einen „Freibrief“ seitens des erkauften Waldzertifikates, wobei anzumerken ist, dass viele dieser Zertifkate schon lange ihre Unschuld verloren haben und schon lange keine Gewähr für schonende Bewirtschaftungsformen bedeuten.

Bemerkenswert ist aber, dass gerade Saarlands  Forst- und Jagdminister Jost diese besonders harte Form der Waldwirtschaft verteidigt und diesen Raubbau über die elementaren Grundsätze einer naturnahen Walwirtschaft und über die Belange der Bevölkerung stellt, die immerhin mit ihren Steuergroschen den öffentlichen Wald alimentieren.

Dabei gibt es viele verantwortliche Waldbesitzer und Waldbewirtschaftungsorganisationen die unter den gleichen Rahmenbedingungen eine verantwortliche Waldwirtschaft – ohne Schäden – betreiben, da diese die Art der Bewirtschaftung den Rahmenbedingungen anpassen.

In einer Zeit, in denen unsere Wälder eine zunehmende Bedeutung für die naturgebundene Erholung besitzen, in der unsere Wälder als noch naturnächste Kulturökosysteme eine besondere Bedeutung für den Natur- und Artenschutz haben, als Trinkwasserfilter und Trinkwasserspeicher, als Luftreiniger und Sauerstoffproduzenten für die Daseinsvorsorge unverzichtbar sind und die Folgen der laufenden Klimaveränderung erheblich abmildern können, brauchen wir ein klares Bekenntnis, dass bei der Bewirtschaftung des Waldes auf ganzer Fläche, waldschonende Verfahren eingesetzt werden.

Wir fordern die Landesregierung auf:

  1. Ein neues Waldgesetz zu verabschieden welches dem Schutz und der neunen Bedeutung der Wälder für unser Wohlbefinden eine Priorität gegenüber kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen beimisst;
  2. Ganz entschlossen gegen die zunehmende Brutalisierung der Waldbehandlung vorzugehen;
  3. Im öffentlichen Wald den Einsatz besonders schonender Arbeitsverfahren vorzuleben;
  4. Die Förderkulisse für Waldbesitzer derart anzupassen, dass diese nur dann Förder-ungen erhalten, wenn diese eine konsequent naturnahe Waldwirtschaft praktizieren. Dabei dürfen die meist untauglichen Waldzertifikate nicht als fachliche Grundlage ener solchen Beurteilung herangezogen werden.

Wir fordern die waldbesitzenden Gemeinden im Landkreis Merzig-Wadern auf:

  1. Ihre Wälder konsequent naturnah zu bewirtschaften und auf den Einsatz Wald- und waldbodenschädigender Arbeitsverfahren zu verzichten;
  2. Aktiv dazu beizutragen, dass ihre Wälder als der Wald ihrer Bürgerinnen und Bürger vorbildhaft naturnah bewirtschaftet werden.

Wir bitten die vielen privaten Waldbesitzer dem Vorbild der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald zu folgen, die seit der Gründung eine vorbildhafte Bewirtschaftung des Privatwaldes auf Grundlage einer stringenten Selbstverpflichtung praktiziert und dabei neben einer ökologischen Waldwirtschaft auch höchste Erträge für die Waldbesitzer generiert.